
Oder warum wir wieder einmal alles anders machen.
Schneiden will gelernt sein. Und wir meinen natürlich nicht das Haare schneiden, obwohl wir unser Haar auch nicht jedem anvertrauen würden. Wir sprechen vom Rebschnitt.
Der Rebschnitt ist die erste Arbeit, die für uns in unseren eigenen Weingärten ansteht. Da wir von Anfang an alles richtig machen wollen, haben wir uns - nach alter WeinSchach-Manier - vorab schlau gemacht wie man Reben denn eigentlich schneiden kann und soll.
Und so viel gleich vorweg. Wir haben viel dabei gelernt. Der Rebschnitt hat nicht nur eine Auswirkung auf die Qualität der Trauben, die wir im Herbst ernten wollen, sondern er beeinflusst auch maßgeblich die Vitalität und das Alter eines Rebstockes. Man kann mit einem falschen Rebschnitt der Pflanze Wunden zufügen, die sie anfällig macht für Krankheiten und sie schwächt. Man kann sie quasi zu Tode quälen.
Deshalb haben wir uns für eine ganz besondere Schnitt-Methode entschieden: Die "Simonit & Sirch Methode", die oft auch als "Sanfter Rebschnitt" bezeichnet wird. Das Ziel dabei ist den Saftfluss der Rebe zu gewährleisten und sie dadurch zu stärken statt zu schwächen. Das klingt doch nach einem absoluten Win-Win, oder?
Nach einigen YouTube Videos und Stunden an Lektüre (es gibt ein Basis-Werk: "Simonit & Sirch Methodology - the vine pruning manual to limit trunk diseases") haben wir im Februar nun begonnen die ersten Reben zu schneiden.
Fazit: Es ist eine Umstellung und Herausforderung Rebstöcke, die bisher nach anderen Methoden geschnitten wurden, umzustellen. Aber wir lieben Herausforderungen und mit jedem Schnitt, weiß man besser was man tut. Ob wir wirklich richtigen stehen, das wissen wir nicht, wenn das Licht angeht, sondern im Herbst, wenn es an die Ernte geht. Denn dann sollten unsere Rebstöcke voll mit gesunden Trauben sein. Bis dahin ist es allerdings noch ein gutes Stück an Arbeit und deshalb verabschieden wir uns jetzt wieder in den Weingarten!
Vinophile Grüße,
Martina & Andreas