WO KOMMEN DIE BESTEN SCHAUMWEINE HER?

WO KOMMEN DIE BESTEN SCHAUMWEINE HER?

Wenn’s im Glas zischt und perlt, wird’s schnell international. Schaumwein kennt keine Grenzen – geografisch wie stilistisch. Doch woher kommt er eigentlich, der gute Stoff? Wo liegt das Epizentrum der Sprudelkunst? Wer’s klassisch mag, denkt an die Champagne. Wer neugierig ist, schaut weiter. Und wer’s natürlich will, landet irgendwann bei einem Pet Nat aus Österreich. Höchste Zeit, die Weltreise anzutreten – mit Glas in der Hand und Neugier im Gepäck.

Frankreich – die Mutter aller Bläschen

Starten wir dort, wo Schaumwein zur Religion wurde: in der Champagne. Hier gilt das Protokoll, die méthode traditionnelle, die strenge Kontrolle, das lange Hefelager. Chardonnay, Pinot Noir und Pinot Meunier sind die heiligen Trauben, alles andere ist Beiwerk. Das Ergebnis: Präzision, Finesse, Noblesse. Wer Struktur und Tiefe sucht, ist hier gut aufgehoben.

Aber Frankreich hat mehr zu bieten: Crémant aus dem Elsass oder der Loire, oft zugänglicher, aber nicht weniger spannend – und dabei deutlich entspannter im Preis.

Italien – vom Aperitivo bis zur Party

In Italien sprudelt’s fast schon aus dem Wasserhahn. Von Prosecco bis Franciacorta gibt’s alles – leicht, süffig, charmant. Besonders der Prosecco steht für unkomplizierten Genuss. Doch Vorsicht: nicht alles, was perlt, hat Tiefe. Wer mehr Struktur will, schaut Richtung Trento DOC oder Franciacorta – die italienische Antwort auf Champagner, aber mit dolce Vita im Abgang.

Spanien – Preis-Leistung mit Pioniergeist

Cava kommt oft unterschätzt daher, spielt aber technisch auf hohem Niveau. Hergestellt wie Champagner, nur aus anderen Rebsorten (z. B. Xarel-lo, Macabeo), bringt er Frische und Erdung ins Glas. Einige junge Produzent:innen setzen zudem auf Bio, Natur, Zero Dosage – und machen Cava zur interessanten Alternative für alle, die es natürlich mögen.

Deutschland – von der Sektnation zum Geheimtipp

Lange unterschätzt, aber gerade in Bewegung: Deutscher Sekt. Riesling-Sekt in Brut Nature? Yes, please. Immer mehr Winzer:innen arbeiten handwerklich, spontanvergoren, langes Hefelager, minimale Eingriffe. Wer es deutsch, trocken und durchdacht will, findet hier echte Perlen.

Großbritannien – Nebel, Kreide, Klasse

Lange Zeit war England höchstens für seine Teekultur bekannt – heute sorgt das Land für Furore im Schaumweinsegment. Dank des kreidehaltigen Bodens in Südengland, der dem der Champagne erstaunlich ähnlich ist, sowie des zunehmend milden Klimas, entstehen hier Schaumweine von erstaunlicher Tiefe und Frische.

Die Rebsorten sind meist dieselben wie in der Champagne: Chardonnay, Pinot Noir, Pinot Meunier. Hergestellt wird ebenfalls nach traditioneller Methode, mit langem Hefelager und viel Fingerspitzengefühl. Das Ergebnis? Präzise, mineralisch, oft mit salziger Frische – Schaumwein mit britischem Understatement.

Wer sich auf das Experiment einlässt, merkt schnell: Das hier ist kein Gag, sondern ernstzunehmender Sprudel. Und ja, manchmal funkelt die Insel eben nicht nur beim Humor, sondern auch im Glas.

Und dann: Österreich

Hier, wo die Trauben auf Kalk, Schiefer oder Vulkangestein wachsen, brodelt eine kleine Schaumwein-Revolution. Klar, auch hier gibt’s Sekt nach klassischer Methode – oft elegant, präzise, mit Herkunft im Fokus.

Aber besonders spannend: der Pet Nat aus Österreich. Kleine Chargen, handgemacht, spontanvergoren, unfiltriert. Ohne Maskerade. Was du im Glas hast, ist pure Frucht, Hefe, Leben. Pet Nat trinken heißt: sich einlassen auf den Moment. Und Österreich? Ist gerade dabei, sich vom Außenseiter zur ernstzunehmenden Pet-Nat-Nation zu mausern.

FAQs

Gibt es „den besten“ Schaumwein?
Geschmack ist subjektiv. Technisch brillant ist oft die Champagne. Aber für Neugierige, die weniger Etikette und mehr Ausdruck wollen, führt kein Weg an Pet Nat vorbei – vor allem aus Österreich.

Was macht Pet Nat so besonders?
Seine Direktheit. Keine zweite Gärung, keine Dosage, kein doppelter Boden. Nur Trauben, Hefe, Zeit und Handwerk. Natürlich eben.

Ist Schaumwein aus Österreich konkurrenzfähig?
Mehr als das. Vor allem, wenn man weg will vom Gekünstelten und hin zum Echten. Österreichs Pet-Nat-Winzer:innen zeigen gerade, wie Sprudel auch geht: wild, präzise und charaktervoll.

Was passt zu Pet Nat?
Fast alles, was man auch gerne mit den Fingern isst: frischer Käse, fermentiertes Gemüse, Sushi, Pizza, oder einfach nur ein guter Nachmittag.

Fazit

Die Welt der Schaumweine ist groß, schäumend und voller Stilrichtungen. Von der Champagne bis nach Katalonien, vom Gardasee bis ins Kamptal – jede Region bringt ihre eigene Handschrift mit. Doch wer es natürlich, pur und lebendig mag, findet beim Pet Nat trinken – insbesondere aus Österreich – etwas, das mehr ist als nur ein Trend: eine Haltung im Glas.